Milben beim Hund erkennen und behandeln

Wenn Dein Hund zum Wirt für viele kleine Schädlinge wird, kann dies verschiedene Ursachen haben. Eine davon ist ein möglicher Milbenbefall. Die Symptome und Übertragungswege können dabei stark variieren. Hier erfährst Du, wie du einen Milbenbefall erkennst, behandelst und vorbeugst.

Die häufigsten Symptome bei Milben sind:

  • Juckreiz
  • Krustenbildung 
  • Schuppen auf der Haut (weiß oder braun) 
  • Haarausfall und kahle Stellen
  • Infektionen 
  • Allergische Reaktionen

Verschiedene Milbenarten

In Deutschland gibt es viele Arten von Milben, die bevorzugt Hunde und andere Fellnasen befallen. Sie nutzen ihre Wirte als Nahrungslieferanten für ihre eigene Weiterentwicklung und übertragen sich von Tier zu Tier.

Labrador Retriever Welpen

Wir haben hier eine Auswahl der häufigsten Milbenarten in Deutschland:

  • Herbstgrasmilben: Die Herbstgrasmilbe, oder auch Grasmilbe zeichnet sich durch ihre orange-rote Farbe aus. Sie ist etwa Stecknadelkopf groß und somit mit dem bloßen Auge zu erkennen. Die Larve der Grasmilbe ernährt sich von der Lymphflüssigkeit des Hundes, was zu starkem Juckreiz und Hautirritationen führen kann. Grasmilben Stiche findest Du hauptsächlich zwischen den Zehen, am Bauch und am Kopf Deines Hundes. 
  • Ohrmilben: Wie der Name schon sagt, findest Du Ohrmilben häufig im äußeren Gehörgang Deines Hundes. Die Ohrmilbe befällt bevorzugt junge Hunde und sorgt hier für Juckreiz, Entzündungen und Irritationen. Du erkennst die Ohrmilbe am Kaffesatzähnlichen Sekret im äußeren Gehörgang Deines Welpen oder Junghundes. 
  • Raubmilbe: Raubmilden sind überhaupt nicht wählerisch und befallen jede Fellnase, die ihnen in die Quere kommt. Durch das Durchlaufen ihres gesamten Entwicklungsprozesses auf dem Wirt können sie schnell parasitieren. Die Raubmilbe verursacht Juckreiz und Hautirritationen. Man erkennt sie durch schuppenähnliche Rückstände auf der Haut. 
  • Räudemilben/Grabmilben: Die Grabmilbe legt ihre Eier in der Keratin-Schicht der Wirtshaut ab und führt dadurch zu Irritationen, allergische Reaktionen und Juckreiz. Man erkennt sie an roten Flecken auf der Haut Deines Hundes, durch Jucken hervorgerufene Haarlosigkeit, Schuppen oder Verdickungen der Hautstellen.
  • Haarbalgmilben: Haarbalgmilben sind vollständig von ihrem Wirt abhängig. Diese Milbenart gehört zur natürlichen Hautfauna eines Hundes und wird nur bei einem geschwächten Immunsystem problematisch. Sie können durch eine starke Vermehrung zu Demodikose führen. Diese vererbliche Krankheit ist vermehrt bei Bulldoggen, Möpsen, Dobermännern, Schäferhunden und Dackeln zu finden. 

Behandlung von Milben

Verfügt Dein Hund über ein starkes Immunsystem, kann er Milben, wie die Haarbalgmilbe oder Herbstgrasmilbe selber abwehren. Allerdings sollest Du, sobald Du Symptome merkst, eingreifen. Rötungen, Entzündungen oder kahle Stellen sind Warnzeichen eines Milbenbefalls. Hat Dein Hund sehr langes und dichtes Fell kann es sein, dass Du ihn bei einem Befall scheren musst, um die Milben effektiv zu bekämpfen. 

Je nach Milbenart lassen sie sich mit Milbenshampoo, Tabletten, Spot-On-Präparaten, Ohrtropfen, Sprays oder Salben behandeln. Für eine intensive Beratung solltest Du auf jeden Fall Deinen Tierarzt aufsuchen. Er kann genau unterscheiden, ob es sich bei den wunden Stellen beispielweise um einen Grasmilben Stich oder einen einfachen Hautpilz handelt. 

Milben vorbeugen

Wie bereits erwähnt hilft ein intaktes und starkes Immunsystem enorm bei der Bekämpfung von Milben. Achte daher besonders auf eine gesunde Ernährung, ausreichend Auslauf und viel Frischluft. Du kannst das Immunsystem Deines Hundes außerdem mit Nahrungsergänzungsmitteln zusätzlich unterstützen. 

In Deinen eigenen vier Wänden kannst Du dem Milbenbefall einen Strich durch die Rechnung ziehen, indem Du alle Decken, Halsbänder, Geschirre und Betten regelmäßig wäschst. Auch der Futternapf sollte regelmäßig gereinigt werden. 

Ganz lässt sich ein Milbenbefall leider nicht verhindern. Andere Hunde, öffentliche Trinknäpfe und das umhertollen in der freien Natur bieten potenzielle Gefahrenquellen. Kontrolliere das Fell Deines Vierbeiners also regelmäßig auf kleine Besucher.

Pro Tipp: Einige Zeckenmittel helfen zusätzlich gegen Milben und andere Parasiten. So kannst Du mehrere Krabbeltiere mit einer Klappe schlagen!

Fazit zum Milbenbefall 

Hunde spielen in Natur

Grasmilben, Ohrmilben und Co. können überall lauern. Das Wichtigste ist eine frühe Erkennung durch eine aufmerksame Kontrolle des Hundefells. Besonders bei langhaarigen Hunden mit dichtem Fell kann ein Milbenbefall lange unentdeckt bleiben. 

Ein Tierarzt kann jedoch schnell Abhilfe verschaffen, sodass dem nächsten Ausflug ins Grüne nichts mehr im Wege steht!

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