Einen Welpen zu adoptieren ist eine Entscheidung, die nicht über Nacht gefällt werden sollte. Immerhin wird Dich der treue Vierbeiner auf Schritt und Tritt begleiten. Damit Du ihm auch wirklich gerecht wirst haben, wir ein paar Fragen an Dich, um zu sehen, ob jetzt die richtige Zeit für einen Welpenkauf ist.
Bist Du bereit für eine LANGE Bindung?
Klar, die vielen Welpenbilder sind super niedlich. Dass ein Welpe aber nicht immer so klein bleibt vergessen dabei ganz viele. Auch Hunde werden erwachsen und können je nach Rasse zwischen 13 und 16 Jahre alt werden. Die kleinen Fellnasen sind sehr treue Tiere und verdienen einen genauso treuen Zweibeiner, der sich dieser Verantwortung bewusst ist.
Es kann das auch schon mal vorkommen, dass die Bedürfnisse Deines Hundes vor Deinen eigenen stehen und Du Abstriche machen musst. Der Urlaubsplanung wird eine weitere wichtige Variable zugeordnet und nach einer langen Nacht mit Deinen Freunden wird Dein Vierbeiner Dich trotzdem für eine schöne Gassi-Runde wecken.
Ist Deine finanzielle Lage stabil?
Die Anschaffungskosten sind auf die Lebenszeit betrachten die geringste Kostenstelle. Trotzdem belaufen sie sich bei einem Rassehund auf durchschnittlich 1000€ und bei einem Mischling auf 500€. Sobald Dein neuer Wegbegleiter bei Dir einzieht geht es auch schon los: Tierarztbesuche, Hundezubehör, Hundefutter und Co. stehen ab sofort mit auf Deiner Einkaufsliste. Am besten legst Du immer ein wenig Geld zurück, falls eine Operation oder eine größere Behandlung ansteht.
Bist Du noch ein Neuling im Hunde-Halte-Leben empfiehlt es sich außerdem eine Hundeschule zu besuchen. Möchtest Du zusätzlich zu Deiner eigenen Überzeugung der ganzen Welt von dem Können Deines Hundes überzeugen oder planst sogar Ausstellungen zu besuchen, werden Trainings und notwendige Zertifikate zu einer zusätzlichen Kostenstelle. Bedenke auch, dass viele Büros keine Hunde akzeptieren und du eventuell die wertvolle Hilfe eines Hundesitters brauchst.
Rechnet man alle Kosten, wie Anschaffung, Tierarzt, Zubehör, Hundeschule und Co. zusammen kommt man auf durchschnittliche Monatskosten von 80€. Da ein kleiner Hund lange nicht so viel isst, wie eine Deutsche Dogge variieren diese Kosten je nach Rasse und Größe natürlich ein wenig.
Wir haben hier eine ausführliche Auflistung aller Kosten, die im Laufe eines Hundelebens auf Dich zukommen können.
Ist Deine Familie/ Dein Vermieter/ Dein Haushalt an Board?
Die erste Person, die Deinen Hund akzeptieren muss, ist neben Dir Dein Vermieter. Du lebst in einem Haus? Klasse! In Wohnungen werden Haustiere leider häufig nicht erlaubt. Auch die Bewohner Deines Haushaltes müssen mit der Anschaffung eines kleinen Fellknäuls einverstanden sein, sonst sieht das Zusammenleben alles andere als harmonisch aus.
Wie schaut es mit Deiner Familie und Deinen Freunden aus? Wäre jemand bereit, Deinen Welpen aufzunehmen oder eine Runde mit ihm spazieren zu gehen, falls Du privat oder beruflich verhindert bist?
Lässt Deine körperliche Fitness einen Hund zu?
Den Hund sein Geschäft im Garten verrichten lassen reicht leider nicht aus, um ihn auszulasten. Drei Spaziergänge am Tag sind ein absolutes muss. Eine Faustregel besagt, dass pro Spaziergang mindestens 15-30 Minuten eingeplant werden müssen. Dabei unterscheiden sich beispielsweise die Bedürfnisse eines Chihuahuas sehr stark von denen eines Border Collies.
Neben den Spaziergängen brauchen Hunde stürmische Phasen, in denen sie toben können oder zum Beispiel Parcous absolvieren können. Mit einem Welpen kannst Du Dich langsam an diese Verantwortung gewöhnen, denn ihre Gelenke und Knochen sollten in den ersten Tagen und Wochen nicht überlastet werden.
In guten wie in schlechten Zeiten?
Mit einem Hund sein Leben zu teilen ist wirklich eine Bereicherung. Leider können auch robuste Vierbeiner krank werden oder unerwartete Kosten verursachen. Stelle Dir die Frage, ob Du wirklich dazu bereit bist, die Verantwortung eines zweiten Lebens zu tragen und Deinen Vierbeiner in schlechten Zeiten zur Seite zu stehen und Trost zu schenken. Auch kleinere Pannen des Alltags, wie eine angeknabberte Couch oder eine Pipi-Pfütze auf dem neuen Teppich gehören manchmal zum Leben mit einem Hund dazu.
Die schönen Seiten
Ja, die Verantwortung eines Hundes ist enorm. Er braucht viel Zuneigung, Aufmerksamkeit und Erziehung. Im Gegenzug wird er Dich mit bedingungsloser Liebe, vielen Kuscheleinheiten und Clown-Einlagen überschütten.
Vergiss nicht: Ihr müsst nicht von Tag eins ein perfektes Team abgeben. Gib Euch beiden ein wenig Zeit, um Euch aneinander zu gewöhnen. Wenn Du Dir über alle offenen Fragen im Klaren bist und die passende Rasse für Deine Lebensumstände ausgewählt hast, steht dem glücklichen Zusammenleben nichts mehr im Weg!